Oft verharren wir in unbefriedigenden oder sogar extrem belastenden Situationen, weil wir Angst vor der Veränderung haben. Denn Veränderung von Lebensumständen birgt natürlich immer ein gewisses Risiko. Nicht zu wissen, wie die neuen Kollegen sein würden, Angst davor zu haben für immer alleine zu bleiben, schnell wieder gekündigt zu werden, den verlassenen Partner doch zu vermissen, sein Kind nie mehr sehen zu können…
Andererseits wissen wir auch, dass dauerhaftes Festhalten an stressigen und belastenden Situationen sich in alle Lebensbereiche ausbreiten und sogar krank machen kann.
Veränderung, aber wie? Wie nun also in die Veränderung gehen, wo die Angst davor doch so groß ist? Zunächst einmal ist es wichtig, Geduld mit sich zu haben. Die eigene Angst nicht zu bewerten und sich keine Vorwürfe zu machen.
Irgendwann haben wir vielleicht gelernt, dass Sicherheit das Wichtigste im Leben ist oder dass Beziehung sehr viel Arbeit bedeutet. Beides ist durchaus richtig, aber stimmen die Glaubenssätze noch, wenn sie uns unglücklich machen?
Ich denke, Veränderung kann man üben.
Versuche mal, jeden Tag ein bisschen etwas zu verändern. Nimm einen anderen Weg zur Arbeit, iss zu einer anderen Zeit zu Mittag, zieh Dich ein bisschen anders an, höre andere Musik, schweig an Stellen an denen Du sonst gesprochen hättest, rede obwohl Du normalerweise schweigen würdest…
Es gibt Millionen Möglichkeiten Veränderungen im Leben zu üben und zuzulassen. Du wirst merken, dass Dinge, die sich zunächst seltsam und komisch anfühlen auch ihren Reiz haben können. Vielleicht wirst Du jeden Tag ein bisschen wagemutiger und andere auch größere Dinge Deines Lebens verändern.
„Was hat ein Apfel statt einer Banane zum Frühstück jetzt bitte mit meiner Angst eines Tages ohne Job oder ohne mein Kind da zu stehen zu tun“, fragst Du? Natürlich ändert ein Apfel nichts an Deiner Angst. Doch wenn Du über ein paar Wochen jeden Tag eine kleine oder größere Veränderung in Dein Leben bringst, verlieren negative Glaubenssätze wie "Veränderung birgt Gefahr" an Kraft. Du merkst, dass auch Du Veränderung schaffen kannst im Kleinen und im Größeren.
Vielleicht ändern sich Glaubenssätze in „Veränderung bringt Vielfalt“ oder „Veränderung tut gut“. Schreckensszenarien können sich auflösen, weil Du feststellst, dass Veränderung nicht nur schwarz oder weiß bedeutet...
Auf zu Neuem!
Du wirst neue Dinge entdecken und neue Menschen kennenlernen, manche Dinge werden Dir weniger gut gefallen und andere viel besser. Du wirst merken, Veränderungen sind nicht zwangsweise bedrohlich, sie können sogar Spaß machen.
Und dann eines Tages hast Du vielleicht Lust und auch das Vertrauen in Dich gewonnen, eine große Veränderung zu wagen und Dir z.B. einen neuen Job zu suchen. Und wenn nicht? Dann hast Du es zumindest probiert und Dich entschieden, dass Veränderungen einfach nicht Dein Ding sind.
Mir persönlich gibt es immer sehr viel Kraft zu wissen, dass ich die Dinge selbst entscheide und ich mich nicht als Opfer fühlen muss...
Und das Schöne am Leben ist ja, dass Veränderung immer möglich ist.
Ich kann an jedem Tag auf´s Neue entscheiden und verändern, so lange bis es sich richtig und gut anfühlt.
Alles (ist) Liebe
Karoline Bruse
Entmachte Deine Angst!
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